Industrielle Windturbinen sind nicht willkommen in den Freibergen:
Die Einwohner schliessen sich zusammen und wehren sich.

Schluss mit den industriellen Windturbinen in den Freibergen (JU). Die riesigen Windturbinen in St. Brais, le Peuchapatte und auf dem Mont-Crosin haben einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Verein Librevent wurde gegründet, um den Bau neuer Installationen zu bekämpfen und die Demontage der bestehenden zu errei-chen.

Der Bund hat grosse finanzielle Anreize geschaffen für die Gewinnung von erneuer-barem Strom. Von diesen grossen Summen werden immer mehr Promotoren ange-lockt. Nicht weniger als 160 Windturbinen sind auf den Kreten der Freiberge geplant. Aber die Inbetriebnahme der gigantischen Maschinen von St.Brais, den 3 weiteren in le Peuchapatte und der 11 Turbinen auf dem Mont-Crosin haben sofort die beträcht-lichen Nachteile dieser Installationen aufgezeigt.

An erster Stelle beunruhigt der Lärm. Was an anderen Orten konstatiert wurde, be-wahrheitet sich auch hier: die Natur dieser Lärmemissionen stört die Anwohner im Umkreis von 2 km ganz erheblich, zuweilen bis zu gesundheitlichen Störungen. Auch Tiere sind betroffen. Ebenso sind die Lichteffekte erhebliche Störfaktoren. Bei Tag sind die Stroboskopeffekte (Schattenwurf der Rotorblätter) und bei Nacht die Blinksi-gnale der Anlagen lästig und können Anwohner in ihren Aktivitäten und im Schlaf beeinträchtigen. Ausserdem sind im Winter von den Propellern stürzende Eisblöcke eine ernsthafte Verletzungs- wenn nicht sogar Todesgefahr.

Die Verschandelung der Landschaft ist enorm. Die bestehenden und projektierten Maschinen verunstalten unwiederbringlich die bewaldeten Kreten des Juras. Darüber hinaus muss mit negativen Auswirkungen auf den Tourismus gerechnet werden. Wenn sich einmal die erste Neugierde gelegt hat, wird niemand mehr Lust haben, seine Freizeit in einer lärmigen, von industriellen Windturbinen – siebenmal höher als Tannen - verunstalteten Region zu verbringen.

Die Energieproduktion der industriellen Windturbinen rechtfertigt in keiner Weise eine derartige Verbissenheit auf die Vermarktung einer ganzen Region. Man geht von we-niger als 1% der Energieproduktion des aktuellen Verbrauches der Schweiz aus, die mit den 160 geplanten Maschinen in der jurassischen Landschaft realisiert würde. Die Experten gestehen ein, dass die Windturbinen nicht das Wundermittel für den Ausstieg aus der Atomenergie sind. Sie bedeuten vor allem enorme finanzielle Vor-teile für einige wenige, die davon profitieren. Swissgrid*, die Vereinigung der grossen Schweizer Energieproduzenten, verfolgt vor allem die Interessen ihrer Aktionäre. Sie sind die Urheber der grössten Projekte für erneuerbare Energie, haben sie doch alle Windturbinenprojekte an sich gerissen und beanspruchen somit auch alle Subventio-nen, zum Nachteil kleinerer, bescheidenerer, aber durchaus reeller Projekte von Pri-vatpersonen. Diese gehen dadurch leer aus (*le Temps, 19. August 2008). Librevent verlangt die Offenlegung der Vorgänge, die die Wahl von Swissgrid bestimmt haben und Klarheit über das exakte energetische Potenzial der Projekte.

Der Bevölkerung ist klar, dass eine Kohabitation mit den industriellen Windmühlen unmöglich ist. Dies erklärt, warum 300 Personen verschiedener Altersgruppen und unterschiedlicher politischer Gesinnung spontan auf den Aufruf einiger weniger ge-antwortet haben um sich zu wehren. So ist es zur Gründung der „L’Association pour la sauvegarde des paysages des Franches-Montagnes et ses régions limitrophes„ Librevent gekommen. Ein Komitee und Arbeitsgruppen wurden geschaffen. Das er-ste Ziel ist, jede weitere Errichtung von zusätzlichen Windturbinen in der Region zu verhindern. Dann geht es darum, die Stilllegung der Anlagen und danach deren Ab-bau zu erreichen und dies, bevor die betroffenen Bewohner gezwungen sind, die Gegend zu verlassen. Die Hilfe der kantonalen Behörden wird erwartet, wie es ge-mäss Artikel 45 der jurassischen Verfassung zum Schutz der Menschen und ihrer Umgebung verlangt wird.

Das Ziel von Librevent wie auch die Entschlossenheit seiner Mitglieder lassen keine Zweifel aufkommen: Das Abenteuer der industriellen Windmühlen in den Freibergen und den angrenzenden Regionen ist beendet. Alle notwendigen Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, werden ausgeschöpft.
Alle Personen, welche die Ziele von Librevent unterstützen wollen, können Mitglied werden. Der Mitgliederbeitrag beträgt CHF 30.— (50.— für Paare). Spenden sind willkommen.

Constitution de la République et Canton du Jura, article 45

„Der Kanton und die Gemeinden schützen die Menschen und ihre natürliche Umwelt gegen negative Einflüsse; sie bekämpfen im speziellen die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser, ebenso Lärmemissionen.
Sie bewahren die Schönheit und die Einzigartigkeit der Landschaft, wie auch das Erbe von Natur und Architektur.
Der Kanton schützt Fauna und Flora, im speziellen den Wald….“